Wichtigste Regel: Das Terminal beim Bezahlvorgang nie aus den Augen lassen!
„Der Chip funktioniert nicht!“ Wenn dies ein Kunde zu Ihnen an der Kasse sagt und darum bittet, die Kreditkartennummer manuell eingeben zu dürfen, sollten Sie misstrauisch werden. Möglicherweise ist die Karte gefälscht oder gestohlen und der Betrüger kennt die PIN nicht. Bei einer manuellen Eingabe der Kartendaten braucht er die auch nicht: Denn bei diesem Prozess kann er problemlos mit den sichtbaren Daten der gefälschten, bzw. gestohlenen Karte eine Zahlung abwickeln.
Der Schaden durch Kartenbetrug kann beträchtlich sein
Gelingt es einem Betrüger, auf diese Weise einen Kauf zu tätigen, ist der Schaden für Sie als Händler groß: Die kartenausgebende Bank stößt nach dem Betrugsfall unmittelbar den Rückbelastungsprozess an und schreibt den Betrag dem rechtmäßigen Kartenbesitzer gut. Das Geld holt die Bank sich anschließend von Ihnen zurück. Damit haben Sie einen doppelten finanziellen Verlust, denn auch Ihre meist hochpreisige Ware ist weg. Hinzu kommt ein Imageschaden, der nur schwer zu beziffern ist. Spricht sich der Betrugsfall herum – was in Zeiten sozialer Netzwerke und Google-Bewertungen eine Frage von Stunden sein kann – besteht die Gefahr, dass Sie das Vertrauen Ihrer Kunden verlieren.
„Erfolgsmasche“: Kassenpersonal ablenken
Eine andere Masche hat dasselbe Ziel – also den Kauf über die manuelle Eingabe betrügerisch erlangter Kreditkartendaten – doch die Herangehensweise der Betrüger ist eine andere. Es sind dann kleinere Gruppen von zwei oder drei Personen, die sich aufteilen: Eine oder zwei Personen lenken das Kassenpersonal ab, beispielsweise indem sie den Mitarbeiter in ein Gespräch verwickeln. Das machen die Betrüger so geschickt, dass der „Kollege“ in der Zwischenzeit unbemerkt die Kreditkartendaten eintippen und den Zahlungsvorgang erfolgreich abschließen kann. Dem Händler fällt es noch nicht einmal auf, wenn gar keine Karte vorliegt, sondern die Daten von einem Zettel oder Smartphone abgelesen werden.
Betrüger zahlen sich selbst Gutschriften aus
Besonders dreist und ebenso professionell ist das Vorgehen von Betrügern, das Terminal so zu manipulieren, dass kein Bezahlvorgang, sondern eine Gutschrift angestoßen wird. Das funktioniert außer mit Kreditkarten auch mit Debitkarten, was das Potenzial für Kartenbetrug nochmals deutlich erhöht. Mit dieser Form des Kartenbetrugs rechnen viele nicht, denn das Know-how von Kartenbetrügern wird meist unterschätzt. In Wirklichkeit sind diese Ganoven echte Terminalprofis, die sich bestens mit Kartenlesegeräten aller Art auskennen. Sie wissen genau, mit welchen Tastenkombinationen sie den gewünschten Prozess in Gang bringen.
So schützen Sie sich vor Kartenbetrug
Das Wichtigste: Beim Bezahlvorgang sollte das Personal das Bezahlterminal niemals aus den Augen lassen. Ein aufmerksamer Mitarbeiter macht es selbst erfahrenen Betrügern schwer, den Bezahlprozess in irgendeiner Weise zu manipulieren. Und sollte jemand versuchen, Sie durch eine Frage oder ein Gespräch abzulenken, während ein Kunde mit seiner Karte bezahlt, bitten Sie um Geduld und antworten Sie nach Abschluss des Kaufs. Lesen Sie zudem bei Zahlungen mit Kreditkarte grundsätzlich den Chip oder per Magnetstreifen ein. Sagen Sie Kunden, die Kartendaten manuell eingeben wollen, freundlich aber bestimmt, dass dies bei Ihnen aus Sicherheitsgründen nicht gestattet ist.
Terminals für die manuelle Dateneingabe sperren
Es ist technisch auch möglich, Kartenterminals für die manuelle Eingabe von Kreditkartendaten zu sperren. Damit sind Sie auf der sicheren Seite. Allerdings haben Sie dann nicht mehr die Möglichkeit, guten Stammkunden, die vielleicht einmal ihre PIN vergessen haben oder deren Chip, bzw. Magnetstreifen tatsächlich beschädigt ist, eine Kreditkartenzahlung zu ermöglichen. Um betrügerische Gutschriften zu vermeiden können Sie das Terminal so einstellen, dass es ausschließlich ausgewählten Mitarbeitern – wie beispielsweise dem Filialleiter – gestattet ist, Gutschriften zu erstellen.
Jetzt kostenlosen Infoflyer anfordern
Schützen Sie sich vor Kartenbetrug und den Folgeschäden und informieren Sie Ihre Mitarbeiter. Unseren kostenlosen Flyer zu Terminalbetrug im Handel können Sie sich hier anfragen und an Ihr Kassenpersonal weitergeben.